Montag, 5. Februar 2018

Fuß kaputt, Handy mit GPS leer... KEINE Panik! (Trailrunning in Kassel's Norden)

Vorgestern war es dann also so weit, ich bin meine auf gpsies.com erstellte Strecke abgelaufen. Einen Großteil davon kannte ich natürlich schon von den Salomon Workshops, aber da ich es vermeiden wollte, so viel Teilstücke doppelt zu laufen, habe ich die Streckenführung etwas angepasst. Leider war insbesondere ein Großteil des Rückweges nicht besonders trailig, aber das war nicht weiter schlimm.

Full Movie

1. Die Strecke
2. Navigation mit Uhr und Handy
3. Ausrüstung
   a. Brille
   b. Bauchgürteltasche
   c. Verpflegung
   d. Trailstöcke
   e. sonstiges

1. Die Strecke...
ist ansonsten aber sehr schön, wenn nicht die schönste, die ich bisher in und um Kassel gelaufen bin. Los ging es am Parkplatz in der Ochensallee, vorbei am Schloss Wilhelmshöhe und der Löwenburg, Richtung Herkules. Die ersten 3 km ging es tatsächlich nur bergauf und bereits dort wurden ca. 300 Höhenmeter überwunden.
Die nächsten 2,5 km waren dann bis auf einen kleinen Down- und Uphill recht eben, bevor es hinunter Richtung Ahne ging. Den Trail an der Ahne (18:37 min) muss jeder Trailläufer in Kassel mal gelaufen sein, denn dieser ist echt wunderschön. Nicht umsonst gilt er auch als Geheimtipp unter den Mountainbikern, auch wenn das wohl schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Es geht an einem Bach entlang, ständig auf und ab, und auch mal über oder durch diesen hindurch. Wenn man sich nicht allzu tollpatschig anstellt, dann kommt man dort auch trockenen Fußes hindurch. Beim letzten Sprung über den Bach holte ich mir dann aber doch etwas feuchte Füße.
Am Ende dieses Trails bei Kilometer 8,5 betrat ich das erste Mal Neuland, ich meine nicht das Internet, denn auf diesem Teilstück war ich tatsächlich noch nie unterwegs. Und was soll ich sagen? Auch dieser Trail war echt genial. Ein kleiner Trampelpfad zwischen kleinen Bäumchen führte fast bis zum Hohlestein. (Allerdings bin ich hier auch wieder umgeknickt. Dazu aber mehr in einem anderen Post, weil das hier dann zu viel werden würde.) Diese Stelle würde ich beim nächsten Mal aber in anderer Richtung ablaufen. Ich denke, dieser Trail ist bergab schon schöner als bergauf. Die Strecke, die ich dann auf dem Rückweg gelaufen bin, hat nicht so schöne Stellen zu bieten und von daher ist es dort egal, ob man diesen bergauf oder -ab läuft.
Auf dem Hohlestein
Den Hohlestein bei Kilometer 10,5 musste ich natürlich auch wieder erklimmen (34:08 min) und die Aussicht von dort oben war noch phänomenaler als letztes Wochenende. Es war weniger diesig und so konnte man bis zu den Bergen am Horizont blicken. Wie in meinem Laufbericht zum Salomon Workshop 1|18 bereits geschrieben, steht man auf diesem Granitfelsen oberhalb der Baumwipfel und der Aufstieg ist zwar nicht ganz ungefährlich, aber auch ohne Schutz- und Sicherheitsausrüstung ganz gut zu erklimmen.
Von dort aus ging es dann wieder auf das Plateau des Hohen Dörnberges (37:06 min), Halbzeit der gesamten Strecke und mit über 570 m der höchste Punkt der Route, und auch hier hatte man eine geniale Aussicht. Anstatt hier aber wieder den gleichen Weg zurück zu nehmen, bin ich diesmal weiter geradeaus und auf die Helfensteine zugelaufen. Diese sehen ähnlich aus wie der Hohlestein, sind aber leichter zu erklimmen (41:43 min) und der Ausblick ist nicht ganz so spektakulär - aber trotzdem lohnenswert. Was den Helfensteinen an Ausblick fehlt, machen sie durch ihre Beschaffenheit, Lage und Formation wieder wett.
Von hier aus ging es dann langsam wieder zurück Richtung Parkplatz und auch hier war ein Großteil der Strecke für mich unbekannt. Leider versperrten viele umgestürzte Bäume (43:06 min) die Wege, sodass man immer irgendwie um diese herum laufen oder andere Wege nutzen musste. So richtig von der Strecke abgekommen bin ich dann aber erst am Blauen See (44:11 min) nach etwa 22 km, welcher aber auch wunderschöne Trails zu bieten hat. Dass ich hier den Weg verloren hatte, lag auch an meinem Navigationsgerät, auch Handy genannt, was zu diesem Zeitpunkt leider schon schlapp gemacht hatte. Wäre ich allerdings der geplanten Strecke gefolgt, hätte ich eben diesen netten, kleinen Trail nicht gefunden.
Der Rückweg von den Helfensteinen bis hin zum Parkplatz war leider oft sehr untrailig, dort gab es dann viele befestigte und geteerte Forstwege. Vielleicht findet sich dort aber später links und/oder rechts von dem Forstweg noch ein Trailchen. Jetzt weiß ich zumindest schon mal, welche Teilstücke ich bei gpsies.com vielleicht durch einen anderen Weg ersetzen sollte.


2. Navigation mit Uhr und Handy
Der Sturm Friederike war fleißig
Gestern habe ich auch der App dwMap auf meiner Garmin Forerunner 735XT eine zweite Chance gegeben. Beim ersten Mal war ich ja wenig begeistert davon, weil man die Strecke anhand der Wurmlinie auf dem Display oft nur erahnen kann. Meist zeigt dieses nämlich nur eine gerade Linie an, auch wenn man gerade vor einer Y-Weggabelung oder ähnlichem steht. Da sind dann natürlich Handyapps wie OruxMaps mit TOPO-Karten wesentlich genauer. Das zeigte sich auch gleich am Anfang (10:13 min) des Laufes im Bergpark, wo ich geradeaus laufen, halblinks oder halbrechts hätte abbiegen können. Auf dwMap wurde nur eine gerade Linie angezeigt, in OruxMaps sah man aber, dass ich halblinks abbiegen und dann im Zickzack den Berg hinauf laufen sollte. Der Ersteindruck hatte sich also leider bestätigt, aber später war dwMap dann doch Gold wert.
Etwa 7 km vor Ende der Route war mein Handyakku nämlich leer (43:30 min) und auch meine Powerbank hat das Handy nicht mehr geladen. Ich weiß jetzt nicht, ob die Powerbank defekt ist oder einfach nicht richtig geladen war. Eine Anzeige oder ähnliches hat sie nämlich nicht, da wird es auf jeden Fall Zeit für etwas Besseres.
Ich hätte wahrscheinlich auch ohne Navigation wieder zu dem Parkplatz gefunden, die Frage wäre nur, welche Umwege ich dafür hätte in Kauf nehmen müssen. Dank dwMap wusste ich aber immer, dass ich in die richtige Richtung laufe und in der Nähe der geplanten Route war. Im Endeffekt bin ich auch nur so auf das klasse Trailstück am Blauen See (44:43 min) gestoßen, da mich die Navigation per TOPO-Karte auf der anderen Seite des Sees hätte entlang laufen lassen. Kurz darauf allerdings wäre eine TOPO-Karte dann aber doch wieder hilfreich gewesen, da ich dank umgestürzter Bäume (DANKE MERK... äh, Friederike!11!!!111!) doch etwas weit vom Weg abgekommen bin und erstmal wieder auf diesen gelangen musste.

3. Ausrüstung
a. Ich hatte eine Brille dabei, da meine Augen bei Bergabläufen sehr schnell anfangen zu tränen und dann sieht man den Trail nicht mehr richtig. Zunächst wusste ich nicht wohin damit, da sie ja immer griffbereit sein musste. Ich habe sie dann einfach in eine Schlaufe am Rucksack gesteckt und da hat sie auch überraschend gut gehalten und überhaupt nicht gestört – perfekt!
Als ich diese dann aber vor dem ersten längeren Downhill aufgezogen habe, ist sie sofort beschlagen. (18:17 min) Sie war bei 4° Außentemperatur halt recht kalt und sobald ich sie auf mein warmes Gesicht gesetzt habe, war sie sofort beschlagen. Da hat man dann also noch weniger gesehen als mit verschwommener Sicht und Tränen in den Augen.
b. Die beim Laufen eher störende und auf und ab wippende Bauchgürteltasche hatte ich in meine Hose gesteckt, da sie dann enger und fixierter am Körper anliegt. (5:41 min) Diesen Trick hatte ich bereits bei meinem ersten Lauf auf Madeira entdeckt, da ich dort wegen der Tunnel meine Stirnlampe ja auch immer griffbereit haben musste. Die Brille hatte dort dann übrigens nicht mehr reingepasst.
c. Neben der gut gefüllten Trinkblase in meinem Laufrucksack hatte ich auch noch eine volle SoftFlask dabei. Das Problem bei den Trinkblasen ist ganz einfach, dass man dort nie weiß, wie viel Flüssigkeit darin noch vorhanden ist. Sollte diese einmal leer sein, was mir aber noch nie passiert ist, hat man in der SoftFlask immer noch eine Notration dabei, die man sich für den Rest der Strecke einteilen kann. Zu naschen hatte ich mal wieder getrocknete Datteln und Cliff Bars dabei.
d. Nun aber zu der Ausrüstung, die mich am meisten Nerven gekostet hat: Meine Trailstöcke in Verbindung mit der 4D-Stockhalterung an meinem Salomon-Laufrucksack. Dass das Laufen mit den Stöcken sehr viel schwerer ist als es den Anschein hat, ist ein anderes Thema – die 4D-Stockhalterung war das große Problem. Anfangs hatte ich das Problem, dass ich die Schlaufe und das Band zum Befestigen der Stöcke am Rucksack nicht gefunden habe. Sobald man aber weiß, wo sich diese befinden, ist das Problem schon mal gelöst. Allerdings ist man mit dem Ellbogen immer an die Griffe der Trailstöcke gestoßen, da diese genau im Weg des „Läuferdreiecks“ hangen. Und auch das auf den Rücken schnallen der Stöcke ist eine höchst komplizierte Angelegenheit. Die Schlaufe zum Durchziehen des oberen Bandes sitzt so weit oben und in Halsnähe, dass man dort nur sehr schwer dran kommt und auch nicht richtig sieht. Jetzt versucht durch diese kleine Schlaufe mal ein Band mit verstellbarem Clip durchzuziehen – das ist eine riesen Fummelei und dauert ewig.
e. Auf die anderen Ausrüstungsgegenstände brauche ich glaube nicht weiter eingehen: Stirnlampe, Buff, Erste-Hilfe-Set, Regenjacke, GoPro, Hand-und Trailschuhe… sollten jedem ein Begriff.

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