Freitag, 15. Dezember 2017

Mein erster Marathon - und dann gleich 1.100 Höhenmeter

Am 06.05.2018 gehe ich dort wieder an den Start. Ob ich dieses mal die 4 Std. knacke?

17.04.2016: In nicht mal 2 Stunden fällt er - der Startschuss zu meinem ersten Marathon. Ich bin zwar etwas aufgeregt, aber das ist kein Vergleich zu keinem ersten Triathlon. Damals fiel es mir besonders schwer überhaupt was zu essen. Vollkornbrötchen mit Banane eben ging aber gut rein.
Vor der Tür war ich auch schon, so 5 min leichtes Traben um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Jetzt sitze ich auf dem Klo um unnötige Kilos los zu werden und Zwischenstopps zu vermeiden. 😜

Ziel: Marathon in unter 4 Stunden (Ergebnis: 4:20:57 h - 42,55 km - durchschn. Pace 6:08 min/km)
Es ist vollbracht, mein erster Marathon - und vor allem die letzten Kilometer waren die Hölle. Dazu aber später mehr.
Wie ich heute Morgen schon berichtet hatte, war ich nicht so aufgeregt wie erwartet. Auch geschlafen habe ich gut. Auf dem Weg nach Kleinalmerode habe ich ganz laut die Monsters of Liedermaching gehört und hatte da bei dem ein oder anderen Lied schon Tränen in den Augen. Freudentränen? Eigentlich war es dazu noch zu früh.
Die ersten 20 km liefen recht gut. Als ich da auf meine Uhr schaute und die mir 2:02 Std. angezeigt hat, war ich noch voller Hoffnung, mein Ziel von 4 Std. zu schaffen. Gerade gegen Ende sollte es nämlich nochmal schön Berg ab gehen. Nach 6 km hatte ich ein kurzes Ziehen im linken Bein und nach 14 km nochmal eines im rechten, aber das waren zum Glück auch die einzigen Male.
Bei Kilometer 30 war mir dann aber klar, dass ich das Ziel von 4 Std. wohl nicht schaffen werde. Der Pace blieb ungefähr gleich und 12 km in unter 1 Std. war mir nach der bisher geleisteten Leistung nicht mehr möglich. Jetzt war nur noch die Frage, wie weit ich über die 4 Std. hinausschießen werde. Da war ich natürlich erstmal enttäuscht, aber der Zieleinlauf, siehe unten, hat alles wieder gut gemacht.
Die letzten 5 km gingen dann nochmal auf und ab, nachdem es zuvor ca. 8 km fast nur Berg ab ging. Hier lag auch schon mein erster Fehler. Eigentlich dachte ich, es würde ca. 15 km Berg ab gehen. Ich habe aber nur den Bereich vom höchsten Punkt bis zum Ziel betrachtet und dabei außer acht gelassen, dass da am Ende ja noch ein paar Hügel drin waren.
Hier war ich wirklich stehend k. o. Berg auf ging gar nichts mehr, da bin fast nur noch gegangen. Berg ab habe ich dann wieder etwas Fahrt aufgenommen. Beim Zieleinlauf hatte ich sogar - begünstigt durch das Gefälle - einen Pace von 4 min/km auf der Uhr.
Den letzten Kilometer hingegen lief ich wie auf Wolken. Schon als ich die Moderation und die Musik beim Zieleinlauf gehört habe, sind die ersten Tränen geflossen. Ich war so überwältigt und mir sind so viele Steine vom Herzen gefallen, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Da war mein Zieleinlauf bei meinem ersten Triathlon gar nichts gegen und da war ich schon den Tränen nahe.
Nachdem ich mir mein wohlverdientes alkoholfreies Weizen geschnappt habe, habe ich mich in die Arme meiner Freundin geschmissen und mein Gesicht nochmal etwas mehr in Salzwasser getränkt. Weiss war ich durch den getrockneten Schweiß im Gesicht nämlich auch schon.

Noch ein paar Worte zu meiner Verpflegung. Die ersten 30 km gab es nur Wasser, erst dann habe ich mich mit Cola versorgt. siehe Die entscheidenden 3 Fehler in der Marathonverpflegung
Ich hatte ein paar getrocknete Datteln in meiner Tasche, wovon ich alle paar Kilometer eine gegessen habe. (Quelle: Vegan + Sport und/oder Roh-Vegan und Sport von Arnold Wiegand) Ich habe beim Verzehr richtig gemerkt, wie mein Körper das gebraucht hat. Die waren so lecker, das war der Wahnsinn. (Ähnlich wie mein obligatorisches Kokosnusswasser nach einer Trainingseinheit oder nach einem Lauf. Im Alltag schmeckt das nur halb so gut. Quelle: Vegan in Topform von Brendan Brazier) Und durch die Konsistenz, ähnlich wie Gummibärchen, haben die noch so schön lange in den Zähnen geklebt und ich hatte über mehrere hundert Meter was von ihnen.

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